Ein Erfahrungsbericht von Zişan Özer, FIS-Praxisstudentin:

Wie bei jedem Lernhaustreffen, gab es auch an diesem Abend einen spirituellen Input zu Beginn des Treffens. Es wurde ein Abschnitt aus dem Buch “Der Zopf” von Laetitia Colombani vorgelesen, in dem es um ein Band ging, welches gerissen ist. Es muss von vorne begonnen werden. Und schon waren wir mitten im Thema des Inputs: “von vorne beginnen”. Danach durften wir uns zum tiefen Klang eines interessanten indischen Instruments besinnen. Von vielen wurden die Töne des Instruments im Nachhinein mit dem Wort Sturm beschrieben.

Das Hauptthema der Sitzung war „Familie“ und alles, was dazu gehört. Wörter wie „Kinder“, „Partnerschaft“, „Eltern“ und „Liebe“ fielen oft an diesem Abend. Eine junge Mutter informierte uns über evangelisch geprägte Familienstrukturen. Danach erzählte uns eine indische Pastorin von ihren ersten Erfahrungen, die sie damals in Deutschland sammeln durfte. Sie berichtete ebenso von den Problemen, die auftauchen, wenn man zwischen zwei Kulturen lebt. Das Bild der Frau bzw. Mutter in Indien unterscheidet sich nämlich von dem in Deutschland. In Indien ist die Frau etwas heiliges und der Anker der gesamten Familie.

Nach einer kleinen Pause mit jeder Menge Snacks und Getränken aus verschiedenen Küchen, gab es Gruppendiskussionen zu den Themen: „Was ist eine gute Partnerschaft?“, „Wie sorge ich für mich?“ und „Glück und Erfolg für die Zukunft meiner Kinder“. Jede Frau durfte sich frei zum Thema äußern. Zum Schluss der Diskussion sollte sich die Gruppe auf einen Satz einigen, der ihre Antworten zusammenfasst.

 

Nach den Diskussionen und der Vorstellung der Ergebnisse im Plenum, wurde ein anregendes Spiel gespielt. Die Teilnehmerinnen hatten vor der Pause jeweils eine Frage bezüglich des Themas Familie auf ein Kärtchen geschrieben, die noch in dieser Sitzung beantwortet werden sollte. In dem Spiel wurden zwei Kreise gebildet, wodurch sich immer zwei Frauen gegenüberstanden. Die Frauen im äußeren Kreis stellten die Frage und die Frauen im inneren Kreis hatten zwei Minuten, um auf die Frage zu antworten. Danach rückten alle im inneren Kreis einen Platz weiter, so dass die Frauen mehrere Antworten auf ihre Frage erhielten. Später wurde das Ganze nochmal andersherum gespielt. Ziel des Spieles ist es, die Antwort von möglichst vielen Frauen auf die eigene Frage zu erhalten, um somit neue Erkenntnisse zu gewinnen.

In der Abschlussrunde sang uns eine Dame noch ein spanisches Lied vor und spielte dazu Gitarre. Anschließend durfte jede Frau ein Wort oder einen Satz sagen, der ihr in dem Moment in den Sinn kam. So endete der Abend im Vertrauen darauf, dass jede Frau etwas mitnehmen durfte.

Ich für meinen Teil habe einen schönen Abend mit interessanten und offenen Frauen verbracht. Ich hatte die Möglichkeit, einen Einblick in die innere Welt einiger Frauen zu gewinnen, durch den ich mich selbst besser kennenlernen durfte.