„Mut machen! – Was gibt Dir Hoffnung?“
Youth on Stage am 28. September 2024
Ein Erfahrungsbericht von Jad Yizidi:
Eine tiefgründige Frage für eine kreative interreligiöse Veranstaltung!
Doch den Nagel genau auf den Kopf getroffen!
Angesichts der aktuellen globalen Geschehnisse, in denen Bilder, Videos und Nachrichten über Ungerechtigkeiten, Leid und Tode durch die sozialen Medien kursieren, ist es nicht leicht die Hoffnung auf Besserung aufrecht zu erhalten. Auch innenpolitisch und privat hat jeder mit irgendwelchen Schwierigkeiten und Lasten zu kämpfen. Und so stellt sich tatsächlich die Frage: Was macht uns Hoffnung?
Das Haus 3 in Altona stellte seine Bühne zur Verfügung, um jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, ihre Gedanken und Gefühle zum Thema kreativ zu äußern und einander Mut und Hoffnung zu machen.
Der Raum füllte sich, die ruhige Atmosphäre der sich annähernden Nacht legte sich schützend um das Gebäude und die Menschen nahmen langsam Platz, als die Moderation zu eröffnen begann.
Nach einer herzlichen Begrüßung wurde die freie Bühne nun offiziell eröffnet und die ersten Mutigen wagten sich hinauf. Sie stellten sich mit kurzen Worten vor und begannen ihre Performance. Es war erstaunlich, wie viele verschiedene Wege es gibt, seine Innenwelt zu einem gleichen Thema der Welt zu offenbaren. Von einer sehr jungen Ballett-Tänzerin, welche musikalisch begleitet über die Bühne fegte über eine humorvolle, theatralische Erzählungs-Performance des Kampfes „Davids gegen Goliath“ bis hin zu einem himmlischen Piano-Duett von unserer jungen Studentin und Peer Linah Khouja und ihrer 12-jährigen Klavierschülerin bis zu herzergreifenden Poetry-Slams „Hoffnung für die Welt“ von unserem Peer Jad Yizidi (PDF, Poetry Jad) und „Wo Dunkelheit ist, ist auch Licht“ von unserer PreacherSlam Gewinnerin von 2021, Yasemin Nur Kaya (PDF, Poetry Yasemin). Moutasem Alshikh Mohammad, ebenfalls Peer, erzählte seine eigene beeindruckende Fluchtgeschichte als Minderjähriger ohne Begleitung. Und jede Performance erreichte auf ihre ganz eigene Weise die Herzen der Anwesenden.
Was macht uns Mut?
Es sind die kleinen Dinge im Leben. Für die eine mag es tanzen sein, für die andere das Musizieren. Andere wiederum schöpfen Mut aus ihrer ganz eigenen Lebensgeschichte oder auch aus biblischen Erzählungen. Doch wenn es um die Frage geht;
Was gibt uns Hoffnung?
Dann darf ich für mich persönlich entgegnen, dass es die Menschen sind, die niemals aufgeben, an das Gute zu glauben und sich dafür einzusetzen. Dass es Menschen sind, die sich trauen, Hoffnung zu haben und auch den Mut beweisen, diese Hoffnung mit den Menschen um sie herum zu teilen. Und so verhält sich die Hoffnung wie ein Leuchtfeuer; Selbst, wenn sie bei einigen Menschen heute schwach scheint oder bereits erloschen ist, so kann sie immer wieder neuentfacht und weitergegeben werden, solange es nur Menschen gibt, die sie aufrecht erhalten und bereit sind, sie gegen die stürmischen Winde und Regengüsse zu schützen.
Unbeschreiblich warm war die Stimmung, die hinter all den schönen und kreativen Aufführungen noch lange im Raum lag – und in den Herzen der Menschen. Gemeinsam bedankte sich die Moderation mit herzlichen Worten der Solidarität und Nächstenliebe, zeigte sich berührt von dem, dessen Zeuge wir alle waren. Ein Aufruf, diese Hoffnung, diese Lebensgeschichten und Innenwelten nicht zu vergessen, sondern im Herzen zu tragen und nach Verbesserung zu streben war das unmittelbare Ergebnis dieser schönen Veranstaltung.
Die Hoffnung, die jeder einzelne aus dieser Veranstaltung für sich gewonnen und geschöpft hat und sie wie eine kostbare Fackel mit nachhause nahm, vernahm die Stimme, die sie bat, gepflegt und geteilt zu werden – mit den Mitmenschen und der ganzen Welt.
Das kostet nichts – außer vielleicht ein kleines bisschen Mut.