Ein Bericht von Linah Khouja und Rabia Örmengül, Abiturientinnen und Peers:

Corona – eine schwere Zeit für uns alle. Man darf nicht mehr raus und kann seine Bekannten nicht mehr sehen.

Daher haben wir, die Jugendlichen aus Harbour4Teens eine Initiative gegründet, um unsere Nachbarn und Mitmenschen zu unterstützen und ihnen eine Freude zu bereiten: Muslim Teens ready to help. Darunter fallen eine Hausaufgaben- und Nachbarschaftshilfe.

Viele unserer jüngeren Mitmenschen sind aufgrund der Schulschließungen auf sich allein gestellt. Deshalb haben uns entschieden, aktiv zu werden und sie online bei ihren Hausaufgaben zu unterstützen und zu begleiten. In diesem Zusammenhang stellen wir etwa auch Lernmaterial zur Verfügung. Dadurch konnten wir bereits vielen Schülern helfen, die entweder über- oder unterfordert waren.

Die Idee der Nachbarschaftshilfe entwickelte sich aus unserer Sorge um Menschen, die zu den Risikogruppen in dieser schweren Zeit gehören. Wir setzten uns mit dieser Sorge auseinander und entwarfen daraufhin einen Flyer, der dazu aufruft, für seine Nachbarn da zu sein und ihnen zu helfen. Unser Ziel ist dabei, unsere älteren Nachbarn vor einer möglichen Infektion zu schützen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass unsere Nachbarn sehr dankbar für unser Angebot waren und auch den Austausch über ihre Sorgen suchten. Uns bereiten diese Aktionen und Reaktionen große Freude, weil wir so die Bindung zwischen Menschen im Stadtteil stärken können.

Durch ein Gespräch mit einer Nachbarin erfuhren wir, dass die Menschen in Seniorenheim es besonders schwer haben: weder dürfen sie Besuch empfangen noch selbst jemanden besuchen gehen. Somit beschlossen wir, eine Postkarten-Aktion zu starten, um diese Menschen zu erreichen und ihnen eine Freude zu bereiten. Wir nahmen Kontakt zum Seniorenheim Rosenhof in Großhansdorf auf. Die Leitung freute sich sehr über unsere Initiative und teilte uns mit, dass es 288 Apartments in der Einrichtung gebe. So begann unsere Aktion. Wir waren ca. zehn Jugendliche, die daran gearbeitet haben. Jeder hat seiner individuellen Kreativität freien Lauf gelassen und die Karten beschrieben und dekoriert.

Am 13. Mai 2020 haben wir ca. 290 Karten im Rosenhof abgegeben und hierfür eine sehr positive Rückmeldung erhalten. So beschlossen wir, weiterhin im Kontakt mit dem Seniorenheim zu bleiben, um für mögliche Veranstaltungen o.ä. bereitzustehen.

Unsere Aktionen und unser Engagement führten zu einem stärkeren Zusammenhalt zwischen verschiedensten Menschen. Zum einen ist der Kontakt zwischen uns Jugendlichen trotz der Corona-bedingten Einschränkungen erhalten geblieben. Zum anderem konnten wir dadurch das Beste aus dieser Zeit machen und neue Freundschaften schließen. 🙂