Dieses Jahr wird uns sicher auf seine eigene Weise in Erinnerung bleiben. Die Corona-Schutzmaßnahmen haben nicht nur die Ausbreitung des Virus‘ eingeschränkt, sondern auch unser Miteinander: in der Familie, im Beruf, in der Gesellschaft – aber auch in der Ausübung von Religion. Ausfallende Gottesdienste und veränderte Formen des Zusammenkommens auf Abstand hatten auf alle religiösen Gemeinschaften starken Einfluss.

Diese Situation könnte aber auch ein Anlass für uns sein, positive und konstruktive Lehren für die Zukunft zu ziehen. In Zeiten räumlicher Distanzierung und Isolation sind das Ausbleiben menschlicher Nähe und Wärme schmerzhaft spürbar. In diesem Sinne sollten wir ihnen wieder den Wert beimessen, der ihnen zusteht und uns auch in einem größeren gesellschaftlichen Zusammenhang stärker für ein solidarisches Miteinander einsetzen.

Über Jahrtausende haben Krisen in allen Kulturen bei allem Leid und Verlust auch stets dazu geführt, dass Menschen wieder zueinander finden, das Verbindende erkennen und schätzen und sich füreinander einsetzen. Dies sollte auch heute gelten.

Diese Zeiten sollten uns aber auch lehren, neue Prioritäten zu setzen und uns auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren. Die Flüchtigkeit und Zerbrechlichkeit des Weltlichen werden uns deutlich vor Augen geführt und machen eine Neubewertung des vermeintlich Selbstverständlichen notwendig – auf der individuellen wie auf der gesellschaftlichen und politischen Ebene.

Wir wünschen besinnliche Tage und einen guten Start ins neue Jahr – unseren jüdischen Geschwistern zu Chanukka und unseren christlichen Geschwistern zu Weihnachten ein gesegnetes Fest!

Herzliche Grüße

Abu Ahmed Jakobi                          Nedra Ouarghi                                  Roberto Pera