In Kooperation mit Herrn Pastor Patz und Herrn Wirtz von der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Quickborn-Hasloh konzipierten wir eine interreligiöse Begegnung von Jugendlichen im Rahmen eines Besuches der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Unter dem Titel „Holocaust geDENK!en – AkzepTANZ! der Religionen. Wenn Hassrede auf ratloses Schweigen trifft“ kommen am Vormittag des 4. Mai jüngere und ältere Mitglieder der Kirchengemeinde Quickborn-Hasloh mit 15 Jugendlichen aus unseren Bildungsformaten und dem Gesprächskreis für junge muslimische Geflüchtete zusammen.

Ausgangspunkt unserer Überlegungen sind die zunehmend spürbaren Spannungen innerhalb unserer Gesellschaft und das Erstarken nationalistischer, antisemitischer und antimuslimischer Positionen im öffentlichen Diskurs. Vor diesem Hintergrund möchten wir Jugendlichen den Raum zum Austausch bieten.

Durch eine interreligiöse Begegnung im Setting einer KZ-Gedenkstätte wollen wir Jugendliche zum aufmerksamen Beobachten, Reflektieren und gemeinsamen Handeln bewegen, sodass Hassrede zukünftig nie wieder auf ratloses Schweigen trifft.

Ziele des Projektes sind:

Vor Ort beginnt das Projekt mit einer Führung auf dem Gelände und den Ausstellungsräumen der Gedenkstätte. Herr Pastor Billerbeck leitet die Führung mit großer Erfahrung und umfangreichem Wissen. Die Teilnehmenden erhalten zu Beginn Kurzbiographien ehemaliger Insassen des Lagers, die einen Einblick in die Willkür und die Grausamkeiten des NS-Regimes geben. So wird gleich zum Auftakt für persönliche Schicksale und individuell erfahrenes Leid sensibilisiert sowie eine Identifikation mit jenen Menschen ermöglicht.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen folgt schließlich der Austausch unter den christlichen und muslimischen Jugendlichen mit Hilfe der World-Café-Methode anhand folgender Fragen:
Wie geht‘s Dir jetzt? Was macht das Gesehene mit Dir? Was können wir tun, um so etwas zu verhindern?
Ziel der Methode ist es, den Jugendlichen Raum zur Verarbeitung zu geben, sowie auf einfache Weise miteinander ins Gespräch zu kommen und Gemeinsamkeiten im Fühlen und Denken zu erkennen. Nach einem regen Austausch kommen die Jugendlichen zu dem Schluss, dass sie sich alle in ihrem jeweiligen Umfeld noch stärker und aktiver für Toleranz und gegenseitige Wertschätzung einsetzen und gegen diskriminierende und abwertende Haltungen wenden wollen.